Naturnahe und nachhaltige Waldwirtschaft
in Deutschland als Garant für ökologisch intakte Wälder
In der modernen Waldwirtschaft wird der Begriff wesentlich weiter
gefasst. Die inhaltlichen Schwerpunkte der forstlichen Nachhaltigkeitsdefinition
veränderten sich von den Aspekten der Holzproduktion auf
wesentlich umfassender betrachteten Wirkungen und Leistungen des
Waldes, das Ökosystem Wald und dessen Funktionsfähigkeit
trat in den Mittelpunkt des Begriffsverständnisses.
Die Ministerkonferenz
zum Schutz der Wälder in Europa formulierte in ihrer Resolution
H1: "Nachhaltige Waldbewirtschaftung ist die Betreuung und
Nutzung von Wäldern und Waldflächen auf eine Art und
Weise und in einem Ausmaß, das deren biologische Vielfalt,
Produktivität, Verjüngungsfähigkeit und Vitalität
erhält sowie deren Potential, jetzt und in der Zukunft die
entsprechenden ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen
Funktionen auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zu erfüllen,
ohne anderen Ökosystemen Schaden zuzufügen."
Selbstverständlich
schlug sich das erweiterte Nachhaltigkeitsverständnis auch
in Bundes- und Landesgesetzten sowie im Nationalen Forstprogramm
Deutschlands nieder. Als Beispiel soll das Landeswaldgesetz des
Bundeslandes Sachsen-Anhalt dienen. Es formuliert im §1,
"den Wald wegen seines wirtschaftlichen Nutzens und wegen
seiner Bedeutung für die Umwelt, insbesondere für die
dauernde Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, das Klima,
den Wasserhaushalt, die Reinhaltung der Luft, die Bodenfruchtbarkeit,
das Landschaftsbild, die Agrar- und Infrastruktur und die Erholung
der Bevölkerung zu erhalten, erforderlichenfalls zu mehren
und seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung zu sichern."
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