Energieträger Holz
1. Ein Brennstoff mit Vergangenheit und Zukunft
Holz stellt eines der ältesten Brennstoffe
der Menschheit dar und spendet seit Tausenden von Jahren Wärme
und Geborgenheit. Die im 18. Jahrhundert zunehmende bergbauliche
Nutzung von Kohle verdrängte das Holz als vorrangigen Energieträger.
Die Entwicklung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schob Erdöl
und Erdgas in den Vordergrund und schien die Nutzung des Holzes
zur Energiegewinnung als überholt und nicht mehr zeitgemäß
abzustempeln. Jedoch führte die Energiekrise in den 70er
Jahren jedermann deutlich vor Augen, das die scheinbar unerschöpflichen
fossilen Rohstoffe Kohle, Erdöl und Ergas offensichtlich
doch nicht so unerschöpflich sind.
Ein schonender Umgang mit den fossilen Energieträgern
scheint dringend angeraten, um kommenden Generationen eine lebenswerte
Umwelt und ausreichende Rohstoffquellen zu hinterlassen. Mit dieser
Blickrichtung präsentiert sich Holz In den meisten Bundesländern
als wichtiger und sofort in großer Menge verfügbare
nachwachsende Energieträger.
Die Verbrennung fossilen Energieträger
Erdöl, Ergas und Kohle setzt weltweit etwa 22 Mrd. t CO2
frei, allein Deutschland ist mit etwa 1 Mrd. t beteiligt. Man geht davon aus, das auf dieser Art und Weise der CO2-Gehalt der
Atmosphäre in den letzten 100 Jahren um etwa 25 % zugenommen
hat.
Der Aufwand an Energie für die Bereitstellung
von Holz ist wesentlich geringer im Vergleich zu anderen Rohstoffen.
Auch treten Umweltbelastungen mit der Holzproduktion überhaupt
nicht auf. Neben vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten
des Holzes ist sein Einsatz als CO2-neutraler Energielieferant
ein außerordentlich interessant, wobei die vorhandenen Ressourcen
bei weitem noch nicht ausgeschöpft werden. Die Forstwirtschaft
hat beispielsweise Schwierigkeiten, schwächere Holz-Sortimente,
die während der Pflege der Wälder anfallen, zu veräußern.
Es ließen sich wesentlich größere Mengen Holz
als bisher energetisch verwenden. Man schätzt, dass in Deutschland
pro Jahr gut 30 Mio. m3 Wald-, Industrierest- und Altholz anfällt.
Mit dieser Holzmenge ließen sich immerhin ca. 2,5 % des gegenwärtigen
Primärenergiebedarfs des Landes decken.
Moderne Holzfeuerungsanlagen haben nichts
mehr gemein mit den z.T. unpraktischen, qualmenden und bullernden
Öfen unserer Vorfahren. Sie sind bedienerfreundlich und unterscheiden
sich durch den Einsatz modernster Steuer- und Regelungstechnik
fast nur noch durch die Besonderheit des verwendeten Brennstoffes
von Gas- und Ölheizungen.
2. Vorteile Holz gegenüber anderen Energieträgern:
- Holz ist als nachwachsender Rohstoff praktisch
unerschöpflich
- Holz wird sehr umweltverträglich produziert
- die Verbrennung erfolgt Kohlendioxid-neutral
- während der Verbrennung entstehen
im Gegensatz zu Kohle, Erdöl und -gas keine
Schwefeloxide
- Holz besitzt einen hohen Heizwert
- moderne Holzheizungen produzieren nur geringe
Emissionen
- Holz ist ein preiswerter Brennstoff
- unproblematische und recht gefahrlose Lagerung
des Brennstoffes
3. Vergleich der Brennstoffe Holz und Heizöl
(1)
Brennstoff |
Holz |
Heizöl |
benötigte Brennstoffmenge |
1000 kg |
229 kg |
Heizwert |
11,9 MJ/kg |
42,7 MJ/kg |
Wirkungsgrad |
70 % |
85 % |
Arbeiten zur Aufbereitung |
Holzernte, - transport,
Zerkleinerung
|
Förderung, Transport, Raffinerierung |
Energiebedarf Aufbereitung |
0,34 MJ/kg |
10,9 MJ/kg |
Kohlenstoff-Freisetzung |
0 kg aus Holz
18,1 kg aus Aufbereitung
|
213,6 kg aus Heizöl
65,5 kg aus Aufbereitung
|
Gesamte Kohlenstoffemission |
18,2 kg |
279,2 kg |
entsprechend CO2-Emission |
66,4 kg |
1023 kg |
100 kg trockenes Holz ersetzen150 kg Rohbraunkohle
oder 75 kg Braunkohlebriketts oder 50 kg Steinkohle oder 38 kg
Erdöl.
4. Heizwerte einzelner Holzarten (2)
|
Eiche
|
Buche |
Ahorn |
je Raummeter |
2100 |
2100 |
1900 |
je kg |
4,2 |
4,0 |
4,1 |
|
Birke |
Kiefer/Lärche |
Fichte |
je Raummeter |
1900 |
1700 |
1500 |
je kg |
4,3 |
4,4 |
4,5 |
(1) Heizen mit Holz, Holzbetriebenen Heizanlagen,
Eine Information des MRLU LSA, 1998
(2) Heizen mit Holz, Die clevere Alternative,
Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft Gotha, Januar
1999
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