Das Landbauliche Prinzip
der Nachhaltigkeit
Nachhaltige Entwicklung ist die
Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne
zu gefährden, dass zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse
befriedigen können.
Ein Beispiel:
"Fiat panis" - Brot für
alle.
Bei heute über 6 Milliarden Menschen und
den geschätzten 8,3 Milliarden im Jahre 2020 ist dieses Ziel der
Welternährungsorganisation heute bedeutungsvoller denn je.
Der erste Absatz der Präambel der Agenda
21 besagt: "Durch eine Vereinigung von Umwelt- und
Entwicklungsinteressen und ihre stärkere
Beachtung kann es uns jedoch gelingen, die
Deckung der Grundbedürfnisse, die Verbesserung
des Lebensstandards aller Menschen, einen größeren
Schutz und eine bessere Bewirtschaftung der Ökosysteme
und eine gesicherte gedeihlichere Zukunft zu gewährleisten.
Das vermag keine Nation allein zu erreichen, während
es uns gemeinsam gelingen kann: in einer globalen
Partnerschaft, die auf eine nachhaltige
Entwicklung ausgerichtet ist".
Die heute landwirtschaftlich genutzte
Fläche lässt sich nicht mehr wesentlich vergrößern. Für die
Ernährung eines Menschen werden heute ca. 3000 qm Fläche
benötigt. Im Jahr 2020 muss man mit der gleichen Fläche zwei
Menschen ernähren. Dies bedeutet eine Verdopplung der Erträge,
bei nahezu gleichbleibender Fläche.
Getragen im Sinne eines Dreieckes aus Ökologie, Ökonomie und
Soziales steht der nachhaltige Landbau für ein integriertes
Programm zur nachhaltigen Realisierung optimal betriebener
Landwirtschaft. Moderne Technologien werden mit traditionellen
Methoden kombiniert und auf die Agrarökosysteme abgestimmt, um
somit die Umwelt zu entlasten.
Das bedeutet, es sind neben den Sorten der
Kulturpflanzen, den Standort- verhältnissen (Boden und Klima), den
Anbaumethoden, der Fruchtfolge und dem Pflanzenschutz auch
agrarpolitische und agrarsoziale Rahmenbedingungen zu
berücksichtigen bzw. einzubeziehen.
Dabei nehmen künftig alle
leistungsfähigen Verfahren eine Schlüsselrolle ein, die zur
gesunden, preiswerten und umweltschonenden Erzeugung von
Nahrungsmitteln und von hochwertigen Futtermitteln beitragen.
Nachwachsende Rohstoffe produzieren heißt
nachhaltigen Landbau zu realisieren.
Damit können die land- und forstwirtschaftlichen Nutzpflanzen
Gerüst- und Inhaltsstoffe liefern, die als industrielle
Grundstoffe (Industriepflanzen) und zur Energiegewinnung
(Energiepflanzen) genutzt werden.
Derzeit werden in Deutschland auf mehr als
800.000 ha nachwachsende Rohstoffe produziert, deren Vorteile sich
durch einem geschlossenen CO2 Kreislauf und einer hohen
biologischen Abbaubarkeit der Rohstoffe ergeben.
Genügend Nahrung für alle Menschen zu schaffen, das darf
nicht mit unumkehrbaren Beschädigungen der Umwelt erkauft werden.
Mit den Methoden des nachhaltigen Landbaues lassen sich
auch in Zukunft die Ernteerträge umweltschonend steigern.
Literatur:
(1) Wir gestalten Zukunft weltweit, BASF, 2000
(2) Umweltpolitik - lebenswerte Zukunft,
Presse- und Informationsdienst der Bundesregierung, 1996
(3) Nachwachsende Rohstoffe, Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe e.V. auf der BUGA Magdeburg, 1999
(4) Nachwachsende Rohstoffe, Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe e.V. auf der Agri21Hannover, 2000
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