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Sachinformation Nr. 160
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Konfliktbeispiel 1: Umsetzung der Agenda21 durch nachhaltige Landwirtschaft Im Kapitel 14 "Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung" lassen sich folgende Konflikte ausmachen:
Die Beispiele zeigen, dass viele Konfliktpunkte durch geographische Besonderheiten, politische Verhältnisse oder ökonomische Interessen bestehen und dass auf internationaler und nationaler Ebene ein Konsens im Sinne der Agenda21 zwingend erforderlich ist.
Konfliktbeispiel 2: Biotechnologie, Gentechnik und die Moral Biotechnologie und Gentechnik zählen zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts und sind für eine nachhaltige Landwirtschaft (Kapitel 16 Agenda21) eine zukunftsweisende Perspektive. Aber gerade hier zeigen sich Konflikte bezüglich der künftigen Nutzung und Anwendungsbereiche auf. Biotechnologie ist die technische Nutzung
lebender Organismen und ihrer Bestandteile. Gentechnik umfasst die Methoden und Verfahren zur Erforschung, Isolierung, Veränderung und Übertragung von Erbmaterial. Gentechnisch hergestellte Produkte und gentechnische Verfahren gehören heute bereits zum Alltag. In der Medizin ist die Gentechnik weitestgehend akzeptiert (z.B. in der Medikamentenherstellung). Gleichzeitig aber ist die Gentechnik in der Pflanzen- und Tierzucht gesellschaftlich stark umstritten. Viele Menschen grausen sich z.B. vor Gensoja und Genmais oder vor transgener Tierzüchtung. Warum? Das es Menschen gibt, die gentechnisch veränderte Lebensmittel ablehnen, ist zu verstehen. Das es notwendig ist, diese Produkte zu kennzeichnen, ist auch zu verstehen. Aber es kann nicht das Ziel sein, vollständig aus der Genforschung auszusteigen, da es eine der möglichen Zukunftsoptionen der Landwirtschaft zerstören würde. Drei Beispiele, die als Resultate der Gentechnik für eine Problemlösung stehen könnten:
Dennoch, nicht allein die Ernährung der Menschheit stellt eine Verpflichtung dar, sondern auch der Erhalt der Natur. Deshalb sollte man nicht grundsätzlich alles verurteilen, was zu einer nachhaltigen Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktivität führen könnte.
Gentechnik und Pflanzenzüchtung Mit der Biotechnologie und Gentechnik wird es möglich, einzelne Erbeigenschaften in Pflanzen innerhalb von Artgrenzen oder darüber hinweg zu übertragen. Neue Verfahren der Pflanzenzüchtung richten sich u.a. auf die Erforschung pflanzlicher Gene und ihrer Funktion sowie die Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen um die Ziele
zu erreichen. Gegenüberstellung von Nutzen und Gegenargumenten zur Anwendung der Gentechnik in der Pflanzenzüchtung:
Während weltweit die Anbaufläche für
gentechnisch veränderte Pflanzen zwischen 1997 und 1999 verdreifacht
(40 Millionen Hektar) wurde, fand in Deutschland kein kommerzieller
Anbau dieser Pflanzen statt.
Gentechnik und Tierzucht In der landwirtschaftlichen Tierzucht wird das
Ziel verfolgt, Tierrassen mit guter Gesundheit und hoher
Fleischqualität zu entwickeln. In der deutschen Landwirtschaft wird vor allem in der Gendiagnostik ein Einsatzbereich gesehen, um die Tierzüchtung sinnvoll zu unterstützen. So können z.B. Erbleiden analysiert oder Krankheitserreger früh erkannt werden, um den Tierzüchter vor erheblichen wirtschaftlichen Einbußen zu schützen.
Die in der Agenda21 beschriebenen Ziele zur Steigerung der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, Futtermitteln und nachwachsenden Rohstoffen können nur durch die Kombination von moderner Biotechnologie und Gentechnik und den herkömmlichen Züchtungsmethoden erreicht werden.
Fazit Biotechnologie und Gentechnik sind nicht in der Lage, von sich aus alle grundlegenden Umwelt und Entwicklungsprobleme zu lösen, aber sie können als innovativer Beitrag für eine nachhaltige Landwirtschaft angesehen werden. Konflikte entstehen immer dann, wenn unzureichende Informationen vorhanden sind. Der Vermittlung biotechnologischen Fachwissens in der Grund-, Aus- und Weiterbildung kommt demzufolge eine zunehmende Bedeutung zu.
Konfliktbeispiel 3: Landwirtschaft und Umweltschutz Aus den unterschiedlichen Zielvorstellungen von Landwirtschaft und Umweltschutz können sich Konflikte nicht immer vermeiden lassen. Beispiele:
Quellen: (1) Sciene live - Perspektiven moderner Biotechnologie und Gentechnik, Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2000 (2) Lehrerfortbildung "Gentechnik bei Pflanzen" und "Reproduktions- und Gentechnik bei Tieren", Landesinstitut für Erziehung und Unterricht Stuttgart (3) Standpunkte von Maxeiner und Miersch (4) Agenda21, Konferenz
der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung |
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© Andreas Müller Im Auftrag der DSD AG 2001 |